Gasthaus

  • Foto: Rita Bürgler

Gasthäuser sind Orte des Zusammentreffes und der Kommunikation. Hier wird gesellschaftliches Leben praktiziert. Sie dienten auch dem Widerstand als Orte des Austauschs und der konspirativen Gespräche.

In der Geschichte des Widerstands in Salzburg finden sich immer wieder auch Hinweise auf Zusammentreffen in Wirtshäusern und Gaststuben. Hier war es teilweise möglich, in der Öffentlichkeit einen unverdächtigen Austausch zu pflegen. Was wir heute als selbstverständliche, beiläufige Kommunikation via Facebook, Whatsapp, Handygespräche und SMS kennen, hat in Zeiten vor der Internet- und Smartphone-Ära in Wirtshäusern und an öffentlichen Orten stattgefunden. Das gesellige Beisammensein, auch in Bierseligkeit, bot mitunter auch den Rahmen für die eine oder andere kritische Äußerung gegen die Machthaber.

Das Augustiner Bräustübl in Mülln hatte dabei noch eine ganz besondere Geschichte in der NS-Zeit und der unmittelbaren Folgezeit zu erzählen. Die kirchenfeindliche Haltung der Nationalsozialisten führte zu einem Ausschankverbot und einem Zwangsverkauf der Brauerei auf Druck der Salzburger NS-Gauleitung im Jahr 1940. Ab 1945 wurden im Bräustübl Überlebende der Shoah untergebracht. Unter US-Verwaltung wurde der Zwangsverkauf teilweise rückgängig gemacht und das Bräustübl konnte im Juni 1949 wieder seinen Betrieb aufnehmen. Es ist heute wieder ein nicht wegzudenkender Bestandteil der Salzburger Gastronomie.

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