Salzburger Graugänse…

  • Foto: Rita Bürgler

Die Ehrendoktorwürde von Mittätern ist unantastbar? Nein! Mit der Aberkennung der Ehrendoktorwürde des Verhaltensforschers und NS-Sympathisanten Konrad Lorenz hat die Universität Salzburg ein Zeichen gesetzt.

Wenn auch sehr spät hat sich die Universität Salzburg dennoch dazu durchringen können, die Verleihung einer Ehrendoktorwürde an Konrad Lorenz aus dem Jahre 1983 zurückzunehmen. Seine aktive Verbreitung nationalsozialistischer Ideologie wie auch seine NSDAP-Mitgliedschaft seit dem Jahr 1938 hatten im Jahr 2016 schwerer gewogen als im Jahr der Würdigung. Die Aberkennung war keine einfache Prozedur und hat auch dem Rektor der Universität, sowie allen Befürwortern der Aberkennung, eine Reihe von Anfeindungen gebracht.

Begründung zur Aberkennung der Ehrendoktorwürde bei Konrad Lorenz
Begründung zur Aberkennung der Ehrendoktorwürde bei Konrad Lorenz (Universität Salzburg)

Die Rolle und die Verstrickungen von Akademikerinnen und Akademikern im Nationalsozialismus sind bis heute in allen Disziplinen eine z.T. noch offen klaffende Wunde. Auch heute noch bestehen eine Reihe von Ehrungen und Preise, die im Namen von Persönlichkeiten vergeben und verliehen werden, die eine Vergangenheit als Mitläufer und Täter des NS haben. Dies betrifft z.B. auch René Marcic, dessen bejahende Äußerungen zur NS-Politik in der Zeit des Faschismus auch heute immer noch zu Auseinandersetzungen über den späteren Chefredakteur der Salzburger Nachrichten führt.

Die Graugans am Leopoldskroner Weiher ziert hier einen geschichtsträchtigen Ort. Das Schloss Leopoldskron mit seiner Geschichte steht in Salzburg sinnbildhaft für die Vertreibung des Festspielgründers Max Reinhardt, der als Jude, wie viele andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Österreich verlassen musste und dessen Eigentum sich die Nationalsozialisten aneigneten.

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